Anne Sauer zählt zu den großen Olympia-Hoffnungen für die Spiele 2024 in Paris. Die Fechterin aus dem TEAM Düsseldorf hat aber noch ein sehr anstrengendes Programm bis dahin zu bewältigen. An diesem Wochenende startet die Athletin des DFC Düsseldorf in Korea. Sie liebt Land und Leute dort, auch wenn die Verständigung nicht immer leicht ist. In unserem Interview erzählt die Florettfechterin, wie sie das Turnier und die nächsten sportlichen Herausforderungen angehen wird.
Hallo Anne, wie geht es Dir, wie ist Deine Form?
Anne Sauer: Mir geht es gut. Ich bin gesund und fit! Und fühle mich auch sehr gut vorbereitet auf den Grand Prix hier in Korea.
Wie wichtig ist der Wettkampf in Korea und wie stark ist die Konkurrenz?
Sauer: Der Wettkampf hier gibt, wie alle anderen Turniere auch, wichtige Punkte für die Weltrangliste. Diese ist rollierend und je besser die Position jetzt auf der Rangliste, desto besser ist die Ausgangsposition für die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Bei uns sind alle Wettkämpfe gleich stark besetzt. Also alles an Konkurrenz ist vor Ort. Das sind meistens so um die 180 bis 200 Starterinnen. Aktuell befinde ich mich im Einzel auf Platz 9 der Weltrangliste, was eine sehr gute Ausgangsposition ist – und mit dem Team auf Platz 7. Das wäre aktuell ein Platz, mit dem wir für die Olympischen Spiele qualifiziert wären. Es gilt also dort weiter zu bleiben oder sich zu verbessern natürlich.
Wie fühlst Du Dich auf dem langen Weg zur Olympia-Qualifikation, wo stehst Du?
Sauer: Ich fühle mich sehr gut. Ich bin verletzungsfrei, fühle mich fit, habe mir ein sehr gutes Umfeld geschaffen. Mit meinem Trainer Benny Kleibrink, meinem neuen Athletiktrainer aus Köln, dem Olympiastützpunkt NRW/Rheinland und natürlich D.Sports im Rücken fühle ich mich rundum super betreut!
Wie ist das Teamgefühl, wie stark ist das deutsche Team im internationalen Vergleich derzeit?
Sauer: Wir haben uns gerade nochmal etwas neu formiert. Also eine jüngere Fechterin ist ins Team bekommen, mit der wir beim letzten Weltcup in Kairo mit dem Team den 5. Platz erreichen konnten. Dort haben wir auch Ungarn, unsere direkten Konkurrenten, geschlagen und unsere beste Platzierung diese Saison erreicht. Also ein gutes Zeichen!
Woran arbeitest Du im Training und vielleicht auch im Wettkampf, gibt es überhaupt Schwächen?
Sauer: Im Wettkampf geht es einfach darum jedes Gefecht zu gewinnen, um möglichst viele Punkte zu sammeln. Im Training geht es vor allem darum, mich auch mental und körperlich weiter zu verbessern. Das ist für mich sehr gut möglich, da ich ja nur mit Männern trainiere und ich mir daher keine Sekunde Verschnaufpause gönnen kann. Mit meinem neuen Athletiktrainer arbeiten wir an verschiedenen kleineren Baustellen und versuchen durch neue Übungen meine Leistungsfähigkeit weiter auszubauen.
Was ist das Besonderes an den Tagen in Korea?
Sauer: In Korea geht es vor allem in den ersten Tagen darum, sich möglichst schnell an die neue Zeitzone zu gewöhnen. Dann müssen wir die Beine von der langen Reise – 26 Stunden waren wir unterwegs – wieder locker bekommen und trainieren hier noch ein wenig mit den anderen Sportlerinnen aus dem Ausland.
Musst Du Dich von der Ernährung an die Verhältnisse in Korea gewöhnen?
Sauer: Nein, ich bin sogar ein sehr großer Fan von Korea und auch koreanischem Essen. Vor allem Korean BBQ mag ich sehr gerne und da gibts eigentlich für jeden etwas. Man kann Fleisch grillen, aber auch viel Seafood und Gemüse.
Gibt es etwas Komisches oder Auffälliges, was Du von oder in Korea nicht erwartet hättest?
Sauer: Eigentlich nicht. Was mich aber immer wieder verwunder: alle Koreanerinnen und Koreaner sind super gastfreundlich, obwohl hier fast niemand Englisch spricht. Wir verständigen uns wirklich mit Händen und Füßen, trotzdem klappt es meistens irgendwie.
Wie sieht Deine weitere Wettkampfplanung aus?
Sauer: Der weitere Plan ist, dass Anfang April ein Trainingslager in Rom ansteht. Dann geht es zum Weltcup nach Poznan in Polen (21. bis 23. April). Danach steht unser „Heim-Weltcup“ in Tauberbischofsheim Anfang Mai auf dem Programm (5. bis 7. Mai). Vom 19. bis 21. Mai starte ich beim Grand Prix in Shanghai, bevor es weitergeht mit den European Games in Krakau vom 23. bis 28. Juni. Highlight ist dann die Weltmeisterschaft vom 21. bis 30. Juli in Mailand.
Das hört sich sehr anstrengend an. Kannst Du dann zwischendurch auch mal entspannen oder ist das ganze Programm einfach nur sehr fordernd?
Sauer: Man kann, beziehungsweise man muss sich auch entspannen. Gerade in den letzten Tagen vor dem Wettkampf muss man eine gute Mischung aus Training und Erholung schaffen. Man kann sich vielleicht auch noch etwas anschauen hier in der Stadt oder mit einem kleinen Spaziergang die Umgebung entdecken. Dann hat man auch noch Behandlung und kann sich da etwas erholen, und Schlaf ist natürlich extrem wichtig.
Viel Erfolg!!!
Der Beitrag „Korean BBQ mag ich sehr gerne“*26 Stunden Anreise – Fechterin Anne Sauer ist bereit für den Weltcup erschien zuerst auf D.SPORTS.
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