Zwei Medaillen stehen am Ende der zweieinhalb Wochen in Japan für das TEAM 2021 Düsseldorf zu Buche. Das ist ein ordentliches Ergebnis, wenngleich eine Medaille mehr durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre.
Die Sommerspiele in Tokio sind beendet. Rund zweieinhalb Wochen ging es in der japanischen Metropole um Medaillen, Platzierungen und um diese ganz besondere Erfahrung, beim größten Sportereignis der Welt dabei zu sein, die Atmosphäre im Dorf aufzusaugen und im Wettkampf alles zu geben. Mittendrin waren zehn Athletinnen und Athleten aus der Sportstadt, acht von ihnen zählen zum TEAM 2021 Düsseldorf.
Es ist ganz normal, an dieser Stelle die Medaillengewinner herauszuheben. Judoka Johannes Frey gewann mit dem Mixed-Team Bronze und Tischtennisspieler Timo Boll holte mit der deutschen Herren-Mannschaft die Silbermedaille. Dabei eint Frey und Boll, dass sie nach einem für sie enttäuschend verlaufenen Einzelwettbewerb letztlich ein richtiges „Happy End“ feiern durften.
Timo Boll hat nach Silber mit dem Team nicht viel Zeit zum Ausruhen
„Ich habe lange auf diese Medaille hingearbeitet und Tag und Nacht von ihr geträumt. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, sie nun in den Händen zu halten. Der wichtige Support im TEAM 2021 Düsseldorf hat mich in den letzten Jahren zusätzlich angespornt. Danke an die Sportstadt Düsseldorf und ihre Partner“, sagte Johannes Frey beim Empfang mit Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und dem Generalkonsul Japans im Tempelgarten des EKŌ-Hauses der Japanischen Kultur.
Während sich der eine oder die andere aus dem TEAM 2021 erst einmal ein bisschen Zeit für Erholung in den Kalender geschrieben hat, geht es für Timo Boll bald schon wieder bei der Borussia los. „Mir bleibt nicht viel Zeit zum Ausruhen. In zehn Tagen spielen wir schon wieder in der Bundesliga“, sagte der 40-Jährige.
Leonie Menzel war überwältigt von den Eindrücken im Dorf
Auf eine Medaille gehofft hatten zweifellos auch Selin Oruz und die mit der Ersatz-Akkreditierung nach Japan gereiste Nathalie Kubalski. Doch für die deutschen Hockey-Damen endete das Turnier etwas überraschend im Viertelfinale. Die Enttäuschung darüber saß verständlicherweise tief – da tröstete es auch niemanden, dass eine Niederlage gegen Argentinien im Welthockey absolut keine Schande ist.
Eine etwas andere Sicht auf die Zeit in Tokio offenbarte Leonie Menzel nach ihrer Rückkehr. Die Ruderin des RC Germania kam im „Generationen-Boot“ mit Annekatrin Thiele bis ins Halbfinale der Doppelzweier-Konkurrenz. „Es waren meine ersten Spiele, und schon als wir angekommen sind, war ich total überwältigt. Die ganzen Eindrücke, das Leben im Dorf, die ganzen anderen Sportler – das ist einfach etwas ganz Besonderes. Es war eine super Erfahrung für mich, einfach schön“, sagte die 22-Jährige im Gespräch mit der Sportstadt. Auch wenn das Finale das erklärte Ziel gewesen war.
Leider schon nach der Vorrunde war das Beachvolleyball-Turnier für Karla Borger und Julia Sude beendet. In einer schweren Gruppe verpasste das für die DJK Tusa 06 spielende Duo mit einem Sieg im abschließenden Spiel gegen die Niederländerinnen Stam/Schoon den Sprung in die K.o.-Phase. Trotzdem gaben Borger/Sude in Tokio keine schlechte Figur ab. „An so einem Tag fragt man sich schon, wofür man das alles gemacht hat, die ganzen Entbehrungen über die Jahre, keine Zeit für Familie und Freunde, Hobbies oder ähnliches. Nur um dann beim ,größten’ Turnier nicht zu performen. Die vielen Siege, die Leistungen, die Entbehrungen, alle Schwierigkeiten davor, die sehen die Wenigsten“, twitterte Borger anschließend und erntete dafür viel Verständnis.
Benjamin Kleibrink bleibt der krönende Abschluss leider verwehrt
Zum Karriereabschluss wollte Benjamin Kleibrink seine letzten Sommerspiele noch einmal in vollen Zügen genießen. Doch der Florettfechter kämpfte mit einer Verletzung, scheiterte im Einzel bereits im ersten Gefecht und konnte auch mit dem Team keinen richtig versöhnlichen Abschluss mehr erleben.
Großen Spaß hatte dagegen Golfprofi Max Kieffer, der zwar „nur“ 45. wurde, aber bei Instagram von „einer der unglaublichsten Wochen“ seines Lebens schrieb. Auch Caroline Masson landete nach vier absolvierten Runden im Mittelfeld (Platz 40), repräsentierte den deutschen Golfsport und den GC Hubbelrath jedoch voller Stolz und ebenso angemessen wie Kieffer.
Fazit: Die Sportstadt-Athletinnen und -Athleten haben Düsseldorf bei diesen Sommerspielen würdig vertreten. Dass es bei einigen vielleicht nicht zu dem erhofften – oder auch öffentlich erwarteten – Ergebnis gekommen ist, gehört zu solch einem Großereignis ebenso dazu, wie der Jubel über Medaillen. Und das TEAM 2021 Düsseldorf freut sich über deren zwei. Insgesamt wären auch drei oder vielleicht sogar vier Medaillen möglich gewesen, gerade im Hockey zählten Oruz und die „Danas“ zu den Mitfavoriten. Aber das grundsätzliche Fazit aus Sicht der Sportstadt fällt keineswegs schlecht aus.
Der Beitrag Sayonara, Tokio*Bilanz nach den Sommerspielen erschien zuerst auf Sportstadt Düsseldorf.
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