Es ist schon jetzt die Krönung ihrer Karriere. Rollstuhl-Tischtennisspielerin Sandra Mikolaschek vom Team Düsseldorf hat sich Gold bei den paralympischen Sommerspielen in Paris im Einzel gesichert. Für die 27-Jährige war es zweifelsfrei der größte Erfolg ihrer Karriere. Wir haben die Athletin von Borussia Düsseldorf nach ihrer Rückkehr nach Deutschland gesprochen.
Herzlichen Glückwunsch, Sandra. Wie hast du gefeiert?
Sandra Mikolaschek: Bisher habe ich vor allem im deutschen Haus mit meinem Team und meinen Eltern. Da hatten wir einen sehr schönen Abend. Ohnehin waren alle Termine sehr aufregend. Bislang durfte ich das ja noch nicht erleben, weil es meine erste Medaille bei den Sommerspielen war. Ein Highlight war sicher der Besuch im ARD-Studio. Das dort alles zu sehen und zu erleben, war für mich total spannend.
Wie sah dein WhatsApp Chat aus? Wer hat sich alles gemeldet?
Mikolaschek: Ich habe total viele Nachrichten bekommen und zwar auf allen Kanälen. Besonders habe ich mich über die Mitteilungen aus der Heimat gefreut. Da zu sehen, obwohl ich 400 Kilometer weit weg und nicht mehr so oft da bin, dass sie es doch alle mitverfolgen, hat mich sehr gefreut.
Viele sprachen nach dem Finale von einer Sensation. Wie würdest du deinen Finalerfolg beschreiben?
Mikolaschek: Die Sensation war ja eher, dass ich bis jetzt noch keine Medaille gewonnen hatte. Und dass ich jetzt gleich mit Gold eingestiegen bin. Aber prinzipiell hat da im Endspiel die Nummer eins gegen die Nummer zwei der Welt gespielt. Von daher passt Sensation nicht. Natürlich hatte ich da eine Chance, auch wenn ich gegen meine Gegnerin noch nie bei einem großen Turnier bislang gewonnen hatte. Insofern war das der perfekte Zeitpunkt, das zu ändern.
Wie sortierst du Gold in Paris selbst für dich ein?
Mikolaschek: Das ist das Größte. Das ist das Turnier, auf das ich hingearbeitet hatte. Mit zwei Mal Viertelfinal-Aus in der Vergangenheit war ich besonders frustriert aber auch motiviert. Dass es jetzt Gold geworden ist, ist das Beste was in meiner Laufbahn passiert ist.
Was sagt dieser Triumph über die Spielerin Sandra Mikolaschek aus?
Mikolaschek: Er sagt aus, dass ich meiner Meinung nach sehr viel sicherer geworden bin, mit meinen Basics. Aber ich habe vor allem auch meine Stärken besser ausgespielt, gerade das aktive Spiel, beispielsweise kurz über die Seiten raus. Ich habe klaren Kopf behalten, gerade in engen Sätzen und Situationen, bin auch dann aktiv geblieben. Und das ist etwas, was mir in der Vergangenheit, das eine oder andere Mal vielleicht nicht so gelungen ist.
Ist jetzt der ganz große Druckabfall da oder bist du jetzt schon heißer als jemals zuvor?
Mikolaschek: Ich spüre schon, dass Druck abgefallen ist. Weil ich das erreicht habe, für das ich angetreten bin oder für dass ich auf jeden Fall lange gearbeitet habe. Jetzt werde ich auf jeden Fall Pause machen. Heiß bin ich auf Tischtennis gerade jetzt nicht wirklich. Aber im Herbst startet die Bundesliga wieder und es wird mir schon früh genug wieder in den Finger jucken.
Wie belohnst du dich selbst für diese Medaille?
Mikolaschek: Erstmal fahre ich zur Familie. Dort findet der Jahresrummel statt, wo wir lang schlendern werden. Konkret weiß ich noch nicht, wie ich mich selbst belohnen werde. Aber wir gehen bestimmt einmal gemeinsam lecker essen. Und alles andere warten wir dann mal ab…
Vielen Dank für das Gespräch und herzlichen Glückwunsch, Sandra.
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