„Wir sind noch lange nicht fertig“

Düsseldorfer Hockeynationalspielerin Lisa Nolte im Interview

Für Lisa Nolte dürften sich diese Tage wie ein Traum anfühlen. In Paris absolviert die Hockey-Nationalspielerin aus Düsseldorf ihre allerersten Sommerspiele. Die 23-Jährige gewann mit den deutschen Frauen zum Auftakt gegen Japan und lieferte mit ihrem Team gegen Goldfavorit Niederlande trotz Niederlage beim 1:2 eine überragende Leistung ab. Wir haben mit der Athletin aus dem Team Düsseldorf in Paris sprechen können und sie im exklusiven Interview nach ihren Eindrücken vor Ort gefragt.

Lisa, ihr hattet die beste Mannschaft der Welt am Rande eine Niederlage. Was hat dieses Spiel gegen die Niederlande mit euch gemacht?

Lisa Nolte: Das hat vor allem unheimlich viel Spaß gemacht. Wir haben das Spiel über weite Strecken dominiert, auf einem total hohen Niveau gespielt und eine geile Teamperformance gezeigt. So etwas macht dann natürlich nur Freude. Enttäuschung war nach Abpfiff auch da, weil du den Vorsprung natürlich nach Hause bringen willst. Aber der Blick ging ganz schnell nach vorne.

Wie wohl fühlst du dich selbst auf dem Platz im beeindruckenden Yves-du-Manoir-Hockeystadion in der französischen Hauptstadt?

Nolte: Ich fühle mich sehr wohl. Vor allem, weil die breite Unterstützung in jeder Sekunde zu spüren ist. Die Stimmung bei den Sommerspielen ist anders als bei allen anderen Großevents. Und das macht auch etwas mit uns Spielerinnen. Jede ist für jede da, in jeder Aktion lässt jede alles auf dem Feld. Und das merkst du einfach sofort, dass das besonders und anders als sonst ist.

Wie erlebst du ganz generell die Tage in Paris, die Tage im Dorf?

Nolte: Am meisten beeindruckt mich der Support von außen. Vor dem ersten Spiel gegen Japan, aber gerade auch vor dem Spiel gestern gegen die Niederlande hatte ich Gänsehaut als ich im Bus saß. Es sind so viele deutsche Fans hier, die Familie fiebert auf den Rängen mit, ganz Hockeydeutschland schaut zu. Und auch im Dorf herrscht eine ganz besondere Stimmung. Man trifft so viele Athleten und für uns als Hockeyspielerinnen war es ohnehin speziell, weil wir als eine der Ersten hier angekommen sind und das richtig erleben konnten. Das ist cool und gibt mir persönlich auch einen richtigen Push fürs Turnier.

Wem läuft man da so über den Weg?

Nolte: Carlos Alcaraz. Ich bin ja großer Tennisfan. Auch Rafael Nadal habe ich schon getroffen. Und mit am coolsten war es Coco Gauff (US-Tennisspielerin, Anm. d. Red.) zu begegnen. Die war super entspannt und hat mit uns Pins getauscht. Es war schön zu sehen, dass sie so menschlich geblieben ist. Für mich war das ein echtes Highlight.

Zum Abschluss: Was ist sportlich drin für euch in Paris?

Nolte: Es wäre schön, wenn wir die Niederlande im Turnierverlauf nochmal wiedersehen würden. Das würde bedeuten, dass wir um Edelmetall spielen. Aber ich will kein festes Ziel ausgeben. Fest steht: Das Spiel gestern hat uns so viel gegeben und jetzt haben wir Bock auf mehr. Bock, auf alles das, was da noch kommt. Wir sind noch lange nicht fertig.

Vielen Dank für das Gespräch, Lisa.

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