Den Titel bei den Deutschen Meisterschaft hat er knapp verpasst. Die Leichtathletik-WM wird wohl ohne ihn stattfinden. Dennoch ist Maximilian Thorwirth guter Dinge. Gerade ist der Düsseldorfer Mittelstreckenläufer im Trainingslager, danach will er noch einige Rennen laufen. Und besonders freut er sich auf sein eigenes Event auf der Kö.
Vergangene Woche hat es Maximilian Thorwirth noch mal versucht. Bei der „Night of Athletics“ im belgischen Heusden-Zolder wagte sich der Mittelstreckenläufer vom SFD 75 Düsseldorf noch mal an die 5000 Meter. Doch nach der anstrengenden Deutschen Meisterschaft in Kassel eine Woche zuvor war nicht mehr genug im Tank. 13:35,03 Minute benötigte Thorwirth für die zwölfeinhalb Stadionrunden – selbstredend eine Topzeit, aber wohl nicht gut genug, um es zur Weltmeisterschaft im August in Budapest zu schaffen.
Zwar ist es theoretisch noch möglich, aber der 28-Jährige vom Team Düsseldorf selbst glaubt nicht mehr dran: „Das ist unrealistisch. Natürlich weiß man vorher nie, wie viele noch absagen, aber die Norm liegt bei 13:07 Minuten, ich bin diese Saison erst 13:18 gelaufen“, sagt Thorwirth, dem außerdem „die Punkte aus der Halle fehlen“.
Aktuell Platz 97 der Weltrangliste
Denn in die Qualifikation gehen drei Rennen ein: zwei unter freiem Himmel, eins aus der Hallensaison. Aber als noch mit einem Dach über dem Kopf gelaufen wurde, plagte sich der Düsseldorfer mit seinen Nasennebenhöhlen herum und musste aussetzen. So steht er in der Weltrangliste aktuell auf Platz 97 – zu wenig für die WM.
Was Thorwirth genauso stört: Dass er bei der Deutschen Meisterschaft in Kassel den Titel verpasste. „Ich bin mir sicher, dass ich an dem Tag der Stärkste war“, sagt er. Er habe auch „lange alles richtig gemacht, erst auf den letzten 200 Metern bin ich überrascht worden. Das ärgert mich immer noch.“
Was er mit überrascht meint? Dass Florian Bremm, der spätere Sieger vom LSC Höchstadt, noch in der Spitzengruppe war, der wie Thorwirth einen guten Schlussspurt hat. Da hätte er selbst 300 Meter vor dem Ziel eine Attacke setzen können. „Am Ende war ich dann in einer doofen Position, da hat mir das Momentum gefehlt.“ Also zog Bremm davon und war nicht mehr einzufangen.
Trotzdem ist Thorwirth weit davon entfernt, nun mit gesenktem Kopf herumzulaufen. „Natürlich darf man nicht unzufrieden sein mit dem Vizetitel, das ist ein großer Erfolg“, sagt er. Und hat ohnehin keine Zeit, sich selbst leidzutun. Thorwirth schaut nach vorne.
Trainingslager in St. Moritz
Deswegen ist er gerade in einem dreiwöchigen Trainingslager in St. Moritz. „Ich trainiere auch während der WM. Ende August und Anfang September habe ich noch mal zwei Wochen für Wettkämpfe. Da wollen wir angreifen. Ich hoffe, dass ich noch irgendwo die 5000 laufen kann. Und ich laufe auf jeden Fall noch mal 1500 und 3000, um mit einem guten Gefühl in die Pause gehen zu können.“
Denn wenn die wieder vorbei ist, gilt der Fokus bereits den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Ob die realistisch sind? „Wir gehen das an, aber das Niveau ist noch mal hochgegangen. Da muss man gucken, dass man mitzieht. Das wird eine Herausforderung.“
Aktuell ist das aber eh Zukunftsmusik. Jetzt geht es erst mal um ein gutes Trainingslager und die letzten Wettkämpfe in dieser Saison. Und dann steht am 3. September noch ein besonderes Event an: Thorwirth organisiert die „New Balance KÖ MEILE“, das ganztägige Laufevent rund um den Kö-Graben für alle möglichen Alters- und Leistungsklassen. Von Kindern über Erwachsene bis Senioren, von Schulklassen über Firmen bis Vereine, von Anfängern über Freizeitsportler bis ambitionierte Läufer.
Sport, Eventorganisation, Studium
Und dann hat Thorwirth jüngst auch noch seine Masterarbeit abgegeben, das passende Thema: Stakeholder-Kommunikation bei Laufveranstaltungen. Also wie interagiert der Organisator mit Teilnehmern, Mitarbeitern, Zulieferern, Stadt, Sponsoren und der Öffentlichkeit?
Wie schafft man das alles neben der eigenen Karriere? „Ich habe ein starkes Team, das nimmt mir bei der New Balance KÖ MEILE sehr viel Arbeit ab. Ich kümmere mich um einen kleinen Teil im Vergleich zu dem, was das Team macht. Dazu kam der Master, deswegen sitze ich zwischen zwei Trainingseinheiten auch mal eine Stunde am Rechner oder schiebe mittags zwei Stunden ein.“ Langweilig wird Max Thorwirth also nicht, auch ohne WM.
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