3:1 in Bremen, 3:1 gegen Fulda-Maberzell – der Tabellenführer hält seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf den ersten Verfolger Saarbrücken. Der Heimsieg am Sonntag steht im Zeichen des Comebacks von Timo Boll, der nach zweimonatiger Pause erstmals wieder einen Wettkampf bestreitet.
Borussia Düsseldorf bleibt in der Tischtennis-Bundesliga das Maß aller Dinge. Nach dem 3:1-Auswärtssieg beim SV Werder Bremen unter der Woche setzte sich der Tabellenführer am Sonntag mit demselben Resultat gegen den TTC Fulda-Maberzell durch und feierte in der Neuauflage des Pokal-Halbfinals von Anfang Januar den 14. Sieg im 15. Saisonspiel.
„Wir haben Fulda erneut geschlagen, auch wenn sie eine andere Aufstellung gewählt haben und uns damit versucht haben, zu überraschen. Es war schade, dass Anton seine Matchbälle nicht nutzen konnte, aber im zweiten Spiel hat er wieder seine ganze Klasse gezeigt. Ich bin sehr zufrieden mit dem ersten Auftritt von Timo nach der langen Pause, auch wenn er noch ein bisschen brauchen wird, um wieder in Topform zu sein. Und Dang war einmal mehr eine Bank“, sagte Trainer Danny Heister.
Källberg vergibt gegen Cassin zwei Matchbälle
Der Spieltag im Tischtenniszentrum begann mit einer etwas überraschenden Premiere. Zum ersten Mal in dieser Saison unterlag Anton Källberg in einem Bundesligaeinzel seinem Gegner – nach zuvor 18 Siegen in 18 Partien. Alexandre Cassin zwang den Schweden über die volle Distanz und sicherte sich nach der Abwehr zweier Källberg-Matchbälle den spannenden finalen Durchgang mit 14:12.
Im zweiten Einzel des Nachmittags gab Timo Boll sein lang ersehntes Comeback. Der 40-Jährige trat erstmals seit dem WM-Halbfinale in Houston wieder in einem Pflichtspiel an die Platte. Ein Bauchmuskelanriss sowie eine Corona-Erkrankung hatten den Weltstar in den vergangenen zwei Monaten zum Zuschauer gemacht. Das Duell gegen Fuldas Topspieler Quadri Aruna gewann er durch eine Aufgabe des Nigerianers.
„Ich hatte nicht ganz so hohe Erwartungen. Am Ende war es ein enges Spiel. Hoffentlich hat sich Quadri nicht ernsthaft verletzt“, sagte Boll. „Ich habe schon gemerkt, dass ich nicht ganz so präzise gespielt habe. Da waren schon ein paar dumme Entscheidungen dabei. Ich benötige einfach Matchpraxis, um diesen Instinkt wieder zu entwickeln. Der ist zwar grundsätzlich in Fleisch und Blut übergegangen, aber diese Nuancen sind gegen Topleute dann einfach wichtig. Da habe ich heute schon ein wenig Glück gehabt.“
Dang Qiu unterstreicht einmal mehr seine hervorragende Form
Das Aufeinandertreffen des Tabellenersten mit dem Vierten hätte auch nach der Pause einen anderen Verlauf nehmen können. Doch Dang Qiu bewahrte in einem engen ersten Satz gegen Fan Bo Meng die Ruhe und setzte sich wie anschließend Källberg gegen Ruwen Filus glatt mit 3:0 in den Sätzen durch.
Trotz der beiden Erfolge gegen Fulda und Bremen wurde aber wieder einmal deutlich, dass die Bundesliga kein Selbstläufer für die Borussia ist. Wenn ein oder zwei Profis nicht auf Toplevel spielen, kann auch der Titelverteidiger schnell in Probleme geraten. Zum Vorteil für Trainer Heister wurde in den vergangenen Tagen, dass erstmals in dieser Saison alle Mann an Bord waren. In Bremen spielten Kamal Achanta und Kristian Karlsson, gegen Fulda dann wieder Boll und Dang Qiu.
„Das ist in dieser Phase der Saison beruhigend“, sagt Heister. „Wir müssen ein wenig durchtauschen. Gegen Fulda war das achte Spiel in diesem Monat und auch der Februar wird nicht viel entspannter.“ In den kommenden Duellen gegen Neu-Ulm, Mühlhausen und Bam Homburg geht es für die Borussia darum, den Vier-Punkte-Vorsprung vor Saarbrücken zu halten. „Unser Ziel ist es, als Tabellenführer in die Play-offs zu gehen“, sagt Manager Andreas Preuß.
STATISTIK
Borussia – TTC Fulda-Maberzell 3:1
Anton Källberg – Alexandre Cassin 2:3 (11:7, 10:12, 11:9, 5:11, 12:14)
Timo Boll – Quadri Aruna 3:1 (12:10, 11:9, 2:11, 17:15/Aufgabe Aruna bei 16:15)
Dang Qiu – Fan Bo Meng 3:0 (16:14, 11:7, 11:5)
Källberg – Ruwen Filus 3:0 (11:4, 11:6, 11:5)
Werder Bremen – Borussia 1:3
Mattias Falck – Kamal Achanta 3:0 (11:6, 11:4, 11:8)
Hunor Szöcs – Anton Källberg 2:3 (11:9, 6:11, 11:9, 8:11, 9:11)
Kirill Gerassimenko – Kristian Karlsson 0:3 (6:11, 9:11, 15:17)
Falck – Källberg 0:3 (8:11, 6:11, 7:11)
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