Mit dem ASV Grünwettersbach gewann der 25-Jährige vor zwei Jahren den Pokal. Nun möchte er seinen ersten Titel mit dem Düsseldorfer Rekordgewinner einheimsen. Im Interview spricht der Tischtennis-Nationalspieler über die kurze Wettkampfpause zwischen den Jahren, die Schlüssel zum Erfolg und das Fehlen des verletzten Timo Boll.
Die Erholungspause rund um Weihnachten war wieder mal recht kurz. Wie viel Bock hat das Team denn schon wieder?
Dang Qiu: Die Pause war tatsächlich sehr kurz. Aber wir haben alle immer im Hinterkopf, dass es für uns Tischtennisspieler nun mal keine richtig lange Weihnachtspause gibt. Klar, drei bis vier Tage wird der Schläger beiseitegelegt. Aber dann geht auch schon wieder die Vorbereitung los, weil der Kalender im Januar und Februar recht voll ist. Ich habe aber auf jeden Fall schon wieder sehr viel Bock und unsere Mannschaft ebenso.
Wie ist die Stimmung im Team? Die Borussia hat seit dem Februar 2021 nicht mehr verloren.
Qiu: Es geht um den ersten Titel der Saison, dementsprechend heiß sind alle und die Stimmung ist super. Wir trainieren viel und bereiten uns akribisch auf das vor, was in den kommenden Wochen und Monaten vor uns liegt. Und die Atmosphäre in der Mannschaft ist in dieser Saison wirklich sehr gut. Deshalb macht es mir auch so enorm viel Spaß hier in Düsseldorf für die Borussia zu spielen.
2021 war ein erfolgreiches Jahr für Sie. Was muss passieren, damit 2022 ähnlich gut oder noch besser wird?
Qiu: Für mich war das vergangene Jahr in der Tat ein richtig gutes. Darüber, was ich persönlich in 2022 noch besser machen kann, mache ich mir im Augenblick keine allzu großen Gedanken. Grundsätzlich geht es immer darum, stetig besser zu werden und sich weiterzuentwickeln. Wenn mir das gelingt, kommen auch wieder gute Ergebnisse. Wie gut die in diesem Jahr dann sind, das weiß ich jetzt noch nicht.
Zum Final Four: Was sind die Schlüssel zum Erfolg?
Qiu: Gegen unseren Halbfinalgegner Fulda haben wir erst kurz vor Weihnachten gespielt und 3:1 gewonnen. Wir müssen bereit und für alles gewappnet sein. Fulda hat eine spielstarke Mannschaft, die variabel ist und auch Abwehrspezialisten wie Ruwen Filus dabei hat. Mit Quadri Aruna haben sie einen internationalen Topspieler. Da müssen wir direkt gut performen. Mühlhausen und Saarbrücken sind ebenfalls gute Teams. Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist auch die körperliche Fitness. Denn bei einem Final Four spielst du im Falle eines Halbfinalerfolgs gleich danach noch mal. Der Tag wird lang, darauf musst du gut vorbereitet sein.
Wie schwer wiegt der Ausfall von Timo Boll, der aufgrund seiner Bauchmuskelverletzung nur als Zuschauer dabei sein kann?
Qiu: Das ist schon bitter für uns. Aber wenn Anton, Kristian und ich fit sind, dann können wir trotzdem den Titel holen. Natürlich wäre es aber mit Timo noch mal eine andere Ausgangslage, vor allem mit seiner Erfahrung und Präsenz am Tisch.
Wie so ein Final Four ist, wissen Sie ja aus eigener Erfahrung bereits. Was bedeutet es, das nun erstmals mit der Borussia zu spielen?
Qiu: Ja, ich habe schon mehrere Male mit meinen Teams beim Final Four gespielt. Das erste Mal mit Borussia hat sicherlich noch einmal eine andere Bedeutung – auch wenn ich den Pokal mit dem ASV Grünwettersbach schon gewonnen habe. Unser Ziel ist der Titel und wir gehen als Favorit da rein. Es ist schade, dass keine Zuschauer dabei sein werden. Insgesamt ist das Final Four für mich einfach eines der coolsten deutschen Sportevents.
Das Finale läuft in voller Länge im Free-TV. Wie wichtig ist diese Präsenz für den Tischtennissport?
Qiu: Als Tischtennisspieler finde ich es natürlich unheimlich wichtig, dass wir noch mehr TV-Präsenz bekommen. Viele Leute sagen mir immer, dass unsere Sportart sehr gut im Fernsehen anzuschauen ist. Bei den Olympischen Spielen hat Tischtennis wieder mal gute Quoten erzielt. Noch mehr Übertragungen machen unseren Sport interessanter – aber das gilt ja für alle Sportarten.
Zum Schluss noch ein Satz: Borussia gewinnt den Pokal, wenn. . .
Qiu: . . .wir am Samstag unser bestes Tischtennis zeigen können.
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